Römische Grabtafel von Tettelham

Aus TraunStoaner
Grabtafel von Tettelham

Die Römische Grabtafel von Tettelham oder auch Grabinschrift des Marcus Conradius Domitianus genannt, ist eingemauert in der Nordwand der Vorhalle der Kirche St. Anna in Tettelham.

Fundumstände und erste Bearbeitung

Garbtafel nach Hefner 1846

Die Grabplatte wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts verkehrt eingemauert, an der Außenmauer der Kirche St. Anna entdeckt und später in der Vorhalle eingelassen.

Majuskeln nach v. Hefner (1846)

1 ••• ONIS • LIB • DOMITIA •••
2 ••• AN • LXX • ET • MVRRAN •••
3 ONI • TI • LIB • AVLA • ROMVL •
4 ••• CO • ET ••• VNDA F P • SS

Transkription nach v. Hefner (1846)

1 ••• onis Liberta Domitia •••
2 ••• annorum LXX et Murranus •••
3 oni Tiberii Libertus, Aula Romula
4 ••• conjux et Secunda filia puserunt sestertiis •••

Mehrere Lesarten

Erläuterung zur Grabtafel

Die Grabplatte weist starke Spuren einer Überarbeitung auf. Alle vier Ränder sind abgeschlagen. Sogar Teile des Schriftfeldes sind weggemeißelt.
Nach der Einmauerung zog man die erhaltenen Buchstaben mit schwarzer Farbe nach, wobei sich Irrtümer einschlichen.
Daraus ergaben sich Schwierigkeiten und damit Abweichungen in der Lesart und Deutung der Inschrift.

1963 besuchte Prof. Rudolf Egger Tettelham und fand auf der Grabtafel Spuren abgemeißelter Buchstaben.[1]

Transkription nach Obermayr

1 (Marcus) CONRADius
2 (Ai)ONIS LIBertus DOMITIAnuS
3 Obitus Annorum LXX ET MVRRANIa
4 DOMITI LIBerta AVLA ROMVLVs•••
5 •••VCONA (I)VCVNDA ET BASSVs
6 •••M•••N•••
7 •••feceru NT

Übersetzung nach Obermayr

1 Marcus Conradius
2 Domitianus, Freigelassener des Aio,
3 gestorben mit 70 Jahreen, und Murrania
4 Aula, Freigelassene des Domitius. Romulus,
5 •••ucona, Iucunda und Bassus
6 (weitere Namen?) haben
7 (den Eltern den Grabstein) gesetzt.

Epigraphische Datenbanken

Die Grabtafel ist in der Sammlung für antike lateinische Inschriften Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL) gelistet.

  • CIL III, 005599

Beschreibungen finden sich in diversen Epigraphischen Datenbanken.

Literatur

  • August Obermayr: Römersteine zwischen Inn und Salzach; Pannonia-Verlag Freilassing 1974, S. 66 ff.
  • Klaus Oberkandler: Der Römerstein in der Kirche Sankt Anna in Tettelham; Traunsteiner Tagblatt, Jahrg. 2015, No. 35
  • Professor v. Hefner: Die römischen inschriftliche Denkmäler Oberbayerns, Zweite Abteilung, aus: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte München, Band 7, 1845/46, 3. Heft. Historischer Verein von Oberbayern. Seite 422 + 423.

Weblinks

  wikimediacommons:File:CIL_III_5599,_Tettelham_Germany.jpg

Bilder

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Einzelnachweis