Schloß Pertenstein steht auf einem Fels aus rißzeitlichem Nagelfluh

Aus TraunStoaner
Schloß Pertenstein auf rißzeitlichem Nagelfluhfelsen

Engelbrecht von Taching errichtete 1290 auf einem Felsen am Ufer der Traun eine Burg und nannte sie seiner Frau Perchta von Stein zu Ehren - Perchtenstein.

Später erfolgte der Ausbau zu einem Schloss.

Aus Friedrich Töpfer (1847)

Das Schloß Pertenstein, sonst Berchtenstain oder Perichtenstain, auch Tähenstain genannt, steht auf einem Felsen im Traunthale zwischen den Dörfern Traunwalchen und Matzing, einige hundert Schritt von der Land- oder Salzstraße entfernt, die von Traunstein nach Stein führt.

Merkwürdig ist, daß die Traun die östliche Seite des Felsen, auf dem das Schloß steht, mehrere Klafter tief ausgehöhlt hat, und somit zum Theil unter dem Schlosse hinfließt. In alter Zeit scheint der ganze Felsen von der Traun umflossen zu sein, wie auch jetzt noch suf dr Südwestseite eun 84 Fuß langer und 5-6 Fuß tiefer Weiher ein offenbares Ueberbleibsel des verlassenen Traunbettes ist.

Beschreibung der Lage

Der Schlosskomplex liegt am östlichen Rand einer nasenförmig ins Trauntal ragenden Terrasse, die zuoberste aus würmzeitlichen und darunterliegendem rißzeitlichen Flussschotter besteht. Südlich des auf ca. 550 m liegenden Marstallgebäude ragt etwas tiefer, ein Felssporn aus rißzeitlichem Nagelfluh nach Süden, darauf wurde das Hauptgebäude errichtet. Westlich schließt sich eine bogenförmige Geländestufe (Differenz ca. 10 m) an, dabei handelt es sich um einen ehemaligen Prallhang der Traun. Das südlich gelegene Tuniergelände und die Reithalle liegen auf einer Höhe von 536 m. Die Traun hat oberhalb des Wehres einen Pegel von 535 m und unterhalb von ca. 532 m.[1]

Stützmauer

Zu Beginn des 20.ten Jahrhunderts hatte die Traun auf der Ostseite des Schlosses den Nagelfluhfelsen gefährlich unterspült. Es wurde 1930 eine Stützmauer aus Beton eingezogen.[2]

Geologie

Das Trauntal, als Teil des Naturraumes Alzplatte, einem großflächigen Dreieck, das vom Unteren Inntal als Dreieck spitz zulaufend bis nach Traunstein reicht, war während der letzten Eiszeit, dem Würm-Glazial eisfrei.[3][4]

In Abschmelzphasen wurde das Tal im Bereich Pertenstein bis auf ein Niveau von ca. 550 m mit Schotter aufgefüllt, dies bezeugen seitliche Terrassen z.B. Nunhausen und Hörzing. Seit dem Ende der Würm-Kaltzeit hat sich die Traun mehrstufig in div. Schotterablagerungen um ca. 20 m eingetieft.

Literatur

  • Toepfer, Friedrich: Geschichte des gräflich Torringischen Schlosses Pertenstein und der dazu gehörigen Hofmarken Marbang und Sondermanning. Nach den Documenten der gräflich Torringischen Archive bearbeitet, München 1847.
  • Danner, Johannes: 1200 Jahre Traunwalchen. Aus der Geschichte eines Landstriches an der Traun. Trostberg 1990. ISBN 3-925-249-16-8
  • Ganss, O. & Jerz, H.(1983,1990-1991): Geologische Karte von Bayern 1:25.000, Blatt 8041 Traunreut.

Einzelnachweis

  1. BayernAtlas Reliefkarte Pertenstein
  2. Danner, Johannes: 1200 Jahre Traunwalchen. Trostberg 1990
  3. Naturregion.eu Alzplatte
  4. LfU - Naturraumeinheiten