Seespiegelabsenkung des Chiemsee (1902-1904)
Die Seespiegelabsenkung des Chiemsee (1902-1904) um ca. 70 cm führte zu einem Mittleren Wasserstand (MW) der aktuell (Jahresreihe 1907 - 2016), bei Höhe 518,20 m ü. NN liegt. [1] [2]
„Am Chiemsee, dessen Wasserspiegel wie der des Ammersees reguliert wurde, kann man die Entwicklung der Schilfbestände bis zum Jahr 1904 gut zurückverfolgen.
In diesem Jahr wurde der Wasserspiegel des Sees um etwa 70 Zentimeter abgesenkt, nachdem er im 17. und 18. Jahrhundert durch ein Wehr am Abfluss des Sees aufgestaut wurde.“
– Rudolf Lang, Diplomarbeit - TU München, 2008
– Schilfsterben an mitteleuropäischen Gewässern – Schilfinvasion an nordamerikanischen Gewässern: Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Bestandsveränderungen
In der Tiefenkarte von Anton Endrös aus dem Jahr 1906 ist der Landgewinn durch die Seespiegelabsenkung zu erkennen.
Folgen der Seespiegelabsenkung [3]
- Für die Dampfschiffahrt mußten Kanäle ausgebaggert werden.
- Die Brunnen der Fraueninsel sind trocken gefallen und mußten tiefer gebohrt werden.
- Laichplätze der Friedfische gingen verloren.
Planungen im 19. Jahrhundert
Die Planung des Kreiskultur-Ingenieur L. Statzner (1868) sahen eine Seespiegelabsenkung des Chiemsee um 4 bayr. Fuß, das sind ca. 117cm, vor.[4]
Des weiteren wird erwähnt, daß bereit in der 1. Hälfte des Jahrhunderts zwei weitere Planungen stattgefunden haben.
- Projektausarbeitung 1820 - fallen gelassen 1824
- Projektausarbeitung 1834 - fallen gelassen 1841
Literatur
- WWA Traunstein - Chiemseekonferenz 2014, Verlandung des Chiemsees
- L. Statzner: Die Senkung des Chiemseespiegels. Kgl. Hofbuchdruckerei von Dr. C. Wolf & Sohn. Verlag, München 1868